Heute jährt sich zum 13. Mal der Todestag des armenisch-türkischen Journalisten Hrant Dink. Am 19. Januar 2007 hatte der Todesschütze den Ehemann und Vater vor dem Istanbuler Redaktionsgebäude seiner armenisch-türkischen Wochenzeitung „Agos“ erschossen. Sein Todesschütze, der 17-jährige Ogün Samsat, wurde festgenommen und zu 22 Jahren Haft verurteilt. Yasin Hayal, der den Morde geplant hatte, bekam sogar lebenslänglich. Die Hintergründe bleiben aber weiterhin offen. Viele vermuten die Drahtzieher des Mordes im Staatsapparat. Immer noch werden Beweise von der Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdoğan ignoriert.
Seither versammeln sich zum Jahrestages des Mordes an Hrant Dink Tausende Menschen vor dem Redaktionsbüro der armenischen Zeitung. Auch in Frankfurt gab es eine Gedenkveranstaltung für Dink, an der unter anderem auch der der Exiljournalist Can Dündar oder der Grünen-Politiker Cem Özdemir an den Ausnahmejournalisten gedacht haben.
„Stimme des Gewissens“
Hrant Dink setzte sich für die Versöhnung von Türken und Armeniern ein. Für die liberalen Kräfte galt Hrant Dink dagegen immer als „Stimme des Gewissens.“ Der Ehemann und Vater war immer der Ansicht, dass ein wahrer Frieden nur dann möglich ist, wenn die Vergangenheit aufgearbeitet wird anstatt sie zu Verschweigen. „Die Armenier sind die Ärzte der Türken und die Türken sind Ärzte der Armenier,“ hatte Dink in einem Interview erzählt.
Gerade sein Einsatz für den türkisch-armenischen Dialog und Frieden störte seine Gegner. Nationalisten erklärten den Journalisten in der Türkei zum Staatsfeind. Das wird auch 13 Jahre nach der Ermordung von Dink immer noch in der Türkei gerne vergessen.