Pressemitteilung der International Journalists Association (IJA):
3. Mai 2024 – Am Welttag der Pressefreiheit ist die Internationale Journalistenvereinigung (IJA) solidarisch mit Journalisten auf der ganzen Welt, insbesondere mit denen in der Türkei, die in ihrem Streben nach Wahrheit schwer bedroht sind.
Die IJA setzt sich weiterhin für die Verteidigung der Rechte von Journalisten und die Gewährleistung ihrer Sicherheit ein, unabhängig von geografischen oder politischen Herausforderungen.
Heute, da wir unsere anhaltende Unterstützung für türkische Journalisten, die mit systematischer Unterdrückung, Inhaftierung und Zensur konfrontiert sind, bekräftigen, möchten wir noch einmal betonen, dass die Pressefreiheit in der Türkei zunehmend gefährdet ist.
In den letzten zehn Jahren hat sich die Pressefreiheit in der Türkei erheblich verschlechtert und rangiert auf den letzten Plätzen der weltweiten Pressefreiheitsindizes. Der Weltpressefreiheitsindex 2024 von Reporter ohne Grenzen unterstreicht den letzten Platz der Türkei. Die türkische Regierung hat eine Vielzahl von Taktiken angewandt, um sozialen und politischen Dissens zu unterdrücken, einschließlich rechtlicher und wirtschaftlicher Sanktionen und der völligen Schließung von Medienunternehmen.
Darüber hinaus verschlechtert sich der Zustand der Demokratie in der Türkei weiter, die im Bericht 2024 von Freedom House als „nicht frei“ eingestuft wurde. Die Aushöhlung der demokratischen Strukturen und die Machtkonzentration in der Exekutive haben nicht nur die Medienfreiheit, sondern auch umfassendere bürgerliche Freiheiten wie die Meinungs-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit stark beeinträchtigt.
Die Verfolgung von Journalisten geht über die Grenzen der Türkei hinaus und betrifft auch im Exil lebende Journalisten wie Abdülhamit Bilici, Abdullah Bozkurt, Adem Yavuz Arslan, Bülent Keneş, Can Dündar, Cevheri Güven, Erk Acarer, Levent Kenez und Said Defa, die organisierten Drohungen und Angriffen der türkischen Behörden ausgesetzt waren, obwohl sie in demokratischen Ländern Zuflucht gesucht hatten.
Diese Aktionen zeigen, dass die Türkei strategisch transnationalen Druck einsetzt, um Andersdenkende weltweit zum Schweigen zu bringen. Dazu gehört auch die Manipulation sozialer Netzwerkplattformen wie YouTube und X, die zur Zensur und Kontrolle Andersdenkender genutzt werden.
Die IJA erkennt Initiativen wie den European Media Freedom Act als positive Schritte innerhalb der EU an und ruft andere Nationen und globale Gremien dazu auf, ähnliche, robuste Maßnahmen zu ergreifen.
In Anbetracht der ernsten Herausforderungen, mit denen Journalisten insbesondere in Ländern wie der Türkei konfrontiert sind, sind internationale Zusammenarbeit und gesetzgeberische Maßnahmen zum Schutz von Journalisten vor Zensur und zur Gewährleistung ihrer Freiheit und Sicherheit unabdingbar.
- Die IJA ruft zu dringenden internationalen Maßnahmen auf, um die folgenden kritischen Punkte anzugehen
Die bedingungslose Freilassung von inhaftierten Journalisten: Journalisten wie Mehmet Baransu, Gültekin Avcı, Alaaddin Kaya und Hidayet Karaca stehen sinnbildlich für das weit verbreitete harte Vorgehen gegen die Medien und müssen unverzüglich freigelassen werden. - Mehr Schutz für Journalisten im Exil: Wir fordern stärkere Sicherheitsmaßnahmen für Journalisten, die wegen ihrer Arbeit aus der Türkei fliehen mussten.
- Reform zur Beendigung der Zensurpraktiken in den digitalen Medien: Wir setzen uns für Transparenz und Rechenschaftspflicht bei der Nutzung digitaler Plattformen durch die Regierung ein, um Missbräuche zu verhindern, die sich gegen journalistische Inhalte richten.
- Weltweite Verabschiedung von Schutzgesetzen: Wir unterstützen die weltweite Umsetzung von Gesetzen, die dem Europäischen Gesetz über die Medienfreiheit ähneln, um Journalisten weltweit zu schützen.
Die IJA setzt sich für den Schutz von Journalisten in der Türkei ein und bietet ihnen rechtliche und sonstige Unterstützung. Unsere Bemühungen zielen darauf ab, ein sichereres Umfeld für Journalisten auf der ganzen Welt zu schaffen und ein Medienumfeld zu fördern, in dem sich verschiedene Stimmen ohne Angst entfalten können.
Als Verfechter der Pressefreiheit und der demokratischen Werte müssen wir uns mit antidemokratischen Regimen wie der Türkei solidarisch zeigen, um sicherzustellen, dass ihre repressiven Praktiken nicht unkontrolliert fortgesetzt werden. Die Rolle der Journalisten als Agenten der Rechenschaftspflicht und Säulen der Demokratie war noch nie so wichtig wie heute.
Weitere Informationen darüber, wie Sie die Pressefreiheit in der Türkei und auf der ganzen Welt unterstützen können, finden Sie auf der IJA-Website oder kontaktieren Sie uns.
Kontakt
IJA (Internationale Journalisten-Vereinigung)
E-Mail: [email protected]
Website: www.internationaljournalists.org
IJA (Internationale Journalistenvereinigung)
IJA ist eine weltweite gemeinnützige Organisation, die sich der Unterstützung von Journalisten widmet, die bedroht, zensiert und verfolgt werden. Gegründet von Exiljournalisten aus der Türkei, setzt sich die IJA für die Förderung der Pressefreiheit, den Schutz der Rechte von Journalisten und die Gewährleistung einer sicheren Ausübung des Journalismus weltweit ein. Mit verschiedenen Initiativen setzt sie sich für das grundlegende Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung ein und will eine integrativere und gerechtere journalistische Landschaft schaffen.