Die Haltung der europäischen Vertretung der Sabah-Zeitung zieht Konsequenzen mit sich. Die festgenommenen Journalist*innen werden des gefährdenden Verbreitens personenbezogener Daten regierungskritischer Exiljournalist*innen verdächtigt. Nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Maßnahmen wurden die beiden Männer wieder entlassen.
Die deutsche Polizei durchsuchte die Wohnungen von İsmail Erel und Cemil Albay sowie das Europabüro der Zeitung Sabah in Frankfurt. Bei der morgendlichen Aktion wurden auch Computer und digitales Material beschlagnahmt.
Die Zeitung Sabah hatte es seit langem auf Exiljournalisten wie Cevheri Güven, Erk Acarer und Can Dündar abgesehen, indem sie deren Adressen preisgab. Es wurde bekannt, dass die deutsche Polizei eine Razzia wegen „Hassverbrechen“ durchführte. Die Zeitung gilt als Sprachrohr der Erdogan-Regierung.
Der Sprecher der AK-Partei, Ömer Çelik, gab ebenfalls eine Erklärung zu diesem Thema ab. Çelik erklärte, dass die Razzia aufgrund von Beschwerden von Journalisten in Deutschland durchgeführt wurde, und dass sie die Operation der deutschen Polizei und die Verhaftung der Mitglieder der Zeitung Sabah verurteilt haben. Der deutsche Botschafter in Ankara wurde ins Außenministerium einbestellt.